Gestützt auf Art. 4 BBG fördert das SBFI die Berufsbildungsforschung in der Schweiz mit den Zielen, in diesem Bereich Forschungskapazitäten zu schaffen und Wissen zur evidenzbasierten Steuerung und Entwicklung der Berufsbildung zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden Kompetenznetzwerke (Leading Houses) geschaffen, die sich mit Berufsbildungsökonomie, der Digitalisierung der Berufsbildung oder der Governance des Berufsbildungssystems befassen. Die Leading Houses haben folgende Aufgaben:
Forschung im Schwerpunktbereich: Ziel der Leading Houses ist es, einen Schwerpunkt zu erforschen. Dabei sollen konzeptionelle Lücken in der Berufsbildungsforschung geschlossen und die Bedürfnisse der Berufsbildungspolitik und -praxis bedient werden.
Nachwuchsförderung: Leading Houses entwickeln ein dem Forschungsschwerpunkt entsprechendes Nachwuchsförderprogramm. Die jungen Forschenden führen nach Möglichkeit ihre Tätigkeit im Berufsbildungsbereich erfolgreich weiter.
Nationale und internationale Vernetzung: Leading Houses bauen anhand konkreter Projekte, im Rahmen der Nachwuchsförderung und durch die aktive Teilnahme an Tagungen und Workshops Netzwerke auf.
Valorisierung der Forschungsergebnisse: Leading Houses verbreiten ihre Resultate und stellen sie den Akteuren der Berufsbildung zur Verfügung.
Um rasch aktuelle Forschungsfragen zu Themen, die nicht bereits von Leading Houses bearbeitet werden, zu beantworten, fördert das SBFI zudem auch Einzelprojekte. Diese werden ausgeschrieben oder können von interessierten Forschenden bottom-up beantragt werden.
Ein weiteres, für die Berufsbildung wichtiges Gebiet, ist die Förderung von Projekten, die explizit auf eine praktische Anwendung ausgerichtet sind. Diese gehören allerdings nicht der Ressortforschung der Bundesverwaltung an, sondern werden über die Projektförderung der Berufsbildung nach Art. 54/55 BBG unterstützt.
In der BFI-Periode 2025-2028 wird die Berufsbildungsforschung des SBFI einer erneuten Gesamtevaluation unterzogen. Die Prioritäten bleiben deshalb vorerst dieselben wie in der Periode 2021-2024:
Forschung in den Themenbereichen 1) Governance und Verbundpartnerschaft, 2) Integration und Chancengerechtigkeit, 3) Lebenslanges Lernen, 4) Lehren und Lernen in der Berufsbildung;
Weiterentwicklung und Verstetigung der bestehenden Leading Houses;
Förderung von Einzelprojekten in den prioritären Forschungsbereichen